Chronik

Von der Gründung der KG Kölle bliev Kölle bis in die Neuzeit

Eine kleine Schar beherzter Männer fanden sich in der Gaststätte „Im Fuchsbau“ in Sülz montagabends zu einem gemütlichen Stammtisch zusammen. Der Gedanke an eine Karnevalsgesellschaft war wohl zu diesem Zeitpunkt noch nicht existent. Erst im Jahre 1959 wurde die Stammtischrunde karnevalistischer. Erstmals in der Session 1959/60 konnte eine Sitzung auf der Kegelbahn des Stammlokals im kleinen Kreis große Wirkung erzielen. Diesem Erfolg entstammt wohl die Idee, eine Karnevalsgesellschaft zu gründen.

Einige Zusammenkünfte waren notwendig, dann nahm der Plan allmählich Gestalt an und man einigte sich, die junge Gesellschaft „Kölle bliev Kölle“ zu benennen und die Vereinsfarben rot-weiß zu tragen. Das Ziel der Gesellschaft war und ist es die kölnische Mund- und Eigenart zu wahren und zu fördern. Hierbei standen der Gesellschaft, besonders in den ersten Jahren, die Herren Hans Mirbach und Heinrich Linz beratend zur Seite.Am 13. Juli 1967 konnte dann auf einer Mitgliederversammlung Hans Roggendorf zum Präsidenten und 1. Vorsitzenden der Gesellschaft gewählt werden. Schon am 9. Januar 1968 erfolgte die Eintragung als KG „Kölle bliev Kölle“ in das Vereinsregister des Amtsgerichtes der Stadt Köln.Noch im gleichen Jahr wurde die Gesellschaft als förderndes Mitglied im Festkomitee Kölner Karneval von 1823 e.V. und als Mitglied im Bund Deutscher Karneval aufgenommen.

Die Mitgliederzahl des Vereins wuchs und wuchs und bald reichten die Räumlichkeiten des Stammlokals nicht mehr aus, sodass erstmals in der Session 1968/69 eine Prunk- und Fremdensitzung im Brunosaal stattfinden konnte.Obwohl für diese Sitzung nicht alle Karten verkauft werden konnten, gelang es aber doch die Sülz-Klettenberger Bevölkerung auf die Gesellschaft aufmerksam zu machen – und sie wurde aufmerksam.In den folgenden Jahren brauchte sich die KG „Kölle bliev Kölle“ über Mangel an Besuchern nicht zu beklagen. Die Gesellschaft hatte im Sülz-Klettenberger Fastelovend festen Fuß gefaßt. Und dies ist bis heute so geblieben. Im Jahre 1968 trat die Gesellschaft der Interessengemeinschaft Dienstag-Veedelszoch bei und beteiligt sich seit dieser Zeit regelmäßig mit einem Festwagen am Dienstagszoch.

Bereits zwei Jahre später, am 1. Mai 1970, legte Hans Roggendorf sein Amt als Präsident und 1. Vorsitzender nieder. Sein Nachfolger wurde Josef Wagener, einer der Mitbegründer der Gesellschaft.Unermüdlich, mit großem Engagement und viel Geschick setzte er sich zum Wohle der Gesellschaft ein. Seine Idee war es 1973 am Weiberfastnachtstag auf dem Auerbachplatz den Straßenkarneval für die Sülz-Klettenberger Bevölkerung zu eröffnen. Anläßlich des ersten musikalischen Frühschoppens im Vereinslokal „Kurkölner“ überreichte im Jahre 1979 Hans Bauhoff, damals Vizepräsident des Festkomitees Kölner Karneval von 1823 e.V. und Ehrenmitglied der Gesellschaft, die Vereinsstandarte ihrer Bestimmung.Karnevalssamstag 1981 verstarb nach kurzer, schwerer Krankheit der Präsident Josef Wagener.

Am 28. März 1981 wurde Willi Kloth als Nachfolger von Josef Wagener zum Präsidenten und 1. Vorsitzenden gewählt.Heiner Mühr, damaliger Präsident des Festkomitees Kölner Karneval von1823 e.V., führte im Februar 1983 auf der Prunk- und Fremdensitzung Willi Kloth in das Amt des Präsidenten ein.

Das Ziel von Willi Kloth, das bisher Erreichte zu festigen und auszubauen, muss als sehr erfolgreich bezeichnet werden. Mit der Unterstützung seines Vorstandes gelang ihm dieser Erfolg.1983 wurde die Gesellschaft als ordentliches Mitglied im Festkomitee Kölner Karneval von 1823 e.V. aufgenommen.1985 feierte die Gesellschaft ihr 25-jähriges Bestehen.

Nach langjähriger und verdienstvoller Tätigkeit legte Willi Kloth am 9. April 1990 sein Amt als Präsident und 1. Vorsitzender nieder.Sein Nachfolger Hermann-Josef Brüne stellte seine Präsidentschaft am 3. September 1990 wieder zur Disposition. Am gleichen Tage wurde Wilfried Pfeifer als Präsident und 1. Vorsitzender gewählt.

Gleichzeitig beschloss die Gesellschaft, die zuvor bezogene Gaststätte „Steinbüchel“ auf der Zülpicher Straße wieder zu verlassen, um im neu eröffneten „Kurkölner“ näher an der Sülz-Klettenberger Bevölkerung zu sein.Willi Kloth wurde am 10. November 1990 offiziell zum Ehrenpräsidenten ernannt. Gleichzeitig erhielt er für seine aktive und unermüdliche Arbeit um den Kölner Karneval vom Präsidenten des Festkomitees Kölner Karneval von 1823 e.V. den Goldenen Verdienstorden verliehen.

Gisbert Brovot, Präsident des Festkomitees Kölner Karneval von 1823 e.V., führte in einem feierlichen Akt am 2. Februar 1991 während derPrunk- und Fremdensitzung Wilfried Pfeifer in sein Amt als Präsident der KG „Kölle bliev Kölle“ ein. Das ebenfalls anwesende Kölner Dreigestirn sowie die Prinzengarde Köln verlieh dieser Handlung einen besonders feierlichen Glanz.

Veranstaltungen wie Prunk- und Fremdensitzung, Mädchensitzung, Kindermaskenball, Musikalischer Frühschoppen, Elften-im-Elften-Feier, Eröffnung des Straßenkarnevals und Beteiligung am Dienstag-Veedelszoch sind feste Bestandteile der Gesellschaft die sehr gut beim Sülz-Klettenberger Publikum angenommen werden.

Am 22. Februar 2003 konnte erstmals die Prunksitzung im Sendesaal des DeutschlandRadio mit sehr großem Erfolg durchgeführt werden.Helmut Urbach, Mitgliederbeauftragter des Kölner Festkomitees, zeichnete in der Session 2002/2003 Wilfried Pfeifer und in der Session2005/2006 Helmut Gentges für ihre großen Verdienste um die Gesellschaft und den Kölner Karneval mit dem Verdienstorden des Festkomitees Kölner Karneval in Gold aus.

Ein großer Erfolg für die Gesellschaft ist die Gründung des Senates mit seinem Präsidenten Gerhard Link am 11. Mai 2006 im Restaurant „Berrenrather Hof“.

Um die „Straßenkarneval-Eröffnung“ in Sülz attraktiver zu gestalten wurde die Veranstaltung vom Auerbachplatz auf den Vorplatz der Nikolauskirche verlegt. Ausgerechnet im Jubiläumsjahr musste diese Veranstaltung leider abgesagt werden. Verschieden Umstände zwangen die Gesellschaft zu dieser Maßnahme.

Im November 2009 wurde Josef Zimmermann als Nachfolger von Gerhard Link zum Senatspräsidenten gewählt. Gerhard Link hat mit großem Einsatz und ebenso großem Erfolg den Senat ins Leben gerufen und bleibt dem Senat als Senats-Vizepräsident erhalten.

In der Session 2009/2010 feierte die Gesellschaft ihr 50jähriges Bestehen. Bereits am 31. Oktober 2009 fand eine große Jubiläumsgala im Holiday-Inn Hotel am Stadtwald statt. Während dieser Veranstaltung wurde Wilfried Pfeifer für herausragende Verdienste im Karneval, für 20 Jahre Präsident und 30 Jahre Mitgliedschaft in der Gesellschaft mit dem Silbernen Verdienstorden des Bund Deutscher Karneval ausgezeichnet. Die Ehrung erfolgte durch den Festkomiteepräsident Markus Ritterbach.

Der Senat präsentierte zum 50jährigen bestehen der Gesellschaft einen eigenen Senatsorden der nur an die Senatoren ausgegeben wurde.

Eine große Ehre für die Gesellschaft bedeutete die Teilnahme am Einmarsch zur Prinzenproklamation 2010 im Gürzenich. Auf Einladung des Festkomitees Kölner Karneval konnte ein Abordnung von fünf Personen an diesem Ereignis teilnehmen. Erstmalig nahm die Gesellschaft im Jubiläumsjahr am Kölner Rosenmontagszug teil. Ein großartiges Erlebnis für die Gesellschaft aber auch für die mitwirkenden 40 Teilnehmer der Fußgruppe.

Das Jubiläumsjahr kann wohl als das bisher erfolgreichste und auch erlebnisreichste Jahr in der Geschichte der Gesellschaft betrachtet werden.

Das Festkomitee Kölner Karneval veranstaltete in der Session 2010/2011 zum ersten Mal das „Loch em Programm“. Hier sollten Mitglieder der angeschlossenen Gesellschaften durch eigene selvsjestrickte Auftritte das Programm dieser Sitzung gestalten. Kölle bliev Kölle nahm mit einem Musikzug an diesem neuartigen Format teil. Die Veranstaltung wurde vom Festkomitee und den teilnehmenden Gesellschaften als Gewinn für den Fastelovend gewertet.

In der Session 2010/2011 fand die letzte Sitzung im Kammermusiksaal statt. Die „saallose Zeit“ war aber nur von kurzer Dauer. Bereits in der darauffolgenden Session 2011/2012 wurde im Saal des Dorint Hotel an der Messe die erste Sitzung gefeiert. Mit einem weinenden und einem lachenden Auge erfolgte der Umzug auf die andere Rheinseite, der als voller Erfolg angesehen werden kann.

Während dieser ersten Veranstaltung im neuen Saal wurde die Kindertanzgruppe „KG Eulchen“ der KG Rot-Weiß Habbelrath zum Ehrentanzcops von Kölle bliev Kölle ernannt.Die Gesellschaft möchte hierdurch einen Beitrag zur Jugendförderung leisten.

In der Session 2015 feiert die Gesellschaft ihr 55jähriges Bestehen und nimmt mit einer 40-köpfigen Fußgruppe zum zweiten Mal am Kölner Rosenmontagszug teil.

Ein stolzes Jubiläum feiert Wilfried Pfeifer in der gleichen Session. Er blickt auf eine 25jährige erfolgreiche Amtszeit als Präsident und 1. Vorsitzender der Gesellschaft zurück.